Montag, 1. Oktober 2012

Trung Thu Album

Enjoy some Impressions


Trung Thu



Nun gut, eigentlich wollte ich mit einem Zitat von Wikipedia meinen neuen Post zur Beschreibung meiner Erlebnisse in meinem ersten Mid Autumn Festival oder Full Moon Festival, traditionell Trung Thu genannt, beginnen, als ich jedoch bei der wikipedianischen Beschreibung auf folgenden Artikel stieß:

" The Vietnamese version of the holiday recounts the legend of Cuội, whose wife accidentally urinated on a sacred banyan tree. Soon after desecrating the tree, Cuội sat on one of the tree branches and the sacred tree began to grow and continued until it finally reached the moon, leaving him stranded there. Every year, during the Mid-Autumn Festival, children light lanterns and participate in a procession to show Cuội the way back to Earth. "

beschließe ich nun euch lieber das Mid Autumn Festival mit den Fakten zu erklären, die mir von meinen Freunden und Mitmenschen vor Ort erzählt wurden, die jedoch, durch Übersetzungsschwierigkeiten, etwas gelitten haben, aber ausgesprochen schöner sind, als dieser lieblose Wikipedia-Artikel.

Es gab also einen jungen Mann, namens Cuội, Cuội war ein Hirte. Als er nun eines Abends seine Büffelherde betrachtete, wurde ihm ziemlich langweilig und die Glieder wurden ihm schwer. Als der junge Mann einen schönen reich beästeten hohen Baum erblickte, beschloss er sich an seinem Fuße auszuruhen. Während Cuội es seelenruhig mit der Gemütlichkeit probierte, bemerkte er nicht, dass seine Herde aufschreckte und sich das Meer aus starken wilden bauschigen Rücken begann sich rasch zu teilen und hätte Cuội seine Augen offen gehabt, hätte er gesehen wie sich ein rot und schwarz gestreifter, elegant hoch und runterzuckender Rücken seinen Weg mitten durch die Herde bahnte.

Der Tiger kam nun direkt auf Cuội zu und wäre es nicht für das unüberhörbare Quieken eines der schreckhaftesten Büffelkälber der ganzen Heerde gewesen, hätte Cuội sicherlich noch bis zum Morgengrauen so da gelegen.

Der aus seinem tiefen Schlummer gerissene Cuội rieb sich, mit einer für jeden Zuschauer tödlich reizenden Langsamkeit, den Schlaf aus den Augen, während die todbringenden Pranken des Tigers schnellen lautlosen Ganges genau auf ihn zusteuerten. Cuội gönnte sich noch einen satten und kräftigen Gähner, der ihm jedoch auf halber Strecke den Hals zuschnürte, als er mitten, in die 10 Fuß entfernten, mystisch orangeglühenden, starren, tiefen und schnell näherkommenden Augen des Tigers blickte. Diese riesigen, von der Wildnis vibrierenden Augen, drohten den jungen Cuội, genau zu dem Fuße dieses Baumes, wo er sich vor kurzem niederlegte, in panischer Angst erstarren und nie wieder aufstehen lassen.

Der Moment erschien Cuội in einem ewig anhaltenden Guss in seinem Kopf immer und immer wieder vor sich hin zu fließen. Er nahm den Tiger in seiner ganzen und vollkommenen Gestalt war. Vom Zirren, der durch die Luft sich schneidenden dicken Schnurrbarthaare, dem kräftigen lauten Atmen bis hin zu dem Dampfen des gestreiften verschwitzten Felles und dem Jungen in des Tigers Maul.

Ein Junges in des Tigers Maul! Beim erblicken des Junges, schien Cuội aus seiner Angststarre auszubrechen, blitzschnell stand er auf seinen Beinen, tastete instinktiv mit seinen Händen die raue Rinde des kräftigen Stammes ab und ehe er sich versah, sah er auf die Tigermutter vom höchsten Ast des Baumes herab. Er und jeder Zuschauer, wenn es sie gegeben hätte, konnte sich nicht erklären wie er auf diesen Baum kam.

Während sein Herz in seinen beiden Ohren zu hämmern schien, betrachtete Cuội wie die Tigermutter ihr Junges, sanft vor den Baum absetzte und mit einem Hieb ihrer riesigen Pranke eine Frucht vom Baum schlug, dumpf prallte die Frucht zu Boden. Sie zerbiss die Frucht und schob eine Hälfte zu ihrem Jungen, dessen Brustkorb in einem unaufhörlichen Rhythmus bebte.

Es ist schwer zu sagen ob die Mutter von Cuội überhaupt Notiz genommen hatte. Endlich begann das Junges die Frucht zu fressen und die Mutter legte sich erschöpft, aber dennoch majestätisch neben ihr krankes Kind.

Cuội, dessen Finger sich in den Ast des Baumes gegraben hatten, war immer noch von panischer Angst gequält und versuchte sich um keinen Preis zu bewegen. Mit weit aufgerissenen Augen, erlebte er ein Geschehnis, das sein Leben verändern sollte.

Die Atmung des Junges beruhigte sich, seine Haltung entkrümmte sich, es richtete sich auf, guckte verdutzt einmal nach links und nach rechts und begann sich voller Lebensfreude auf seine Mutter zu stürzen. Die Tigermutter, ergab sich freudig ihrem Schicksal und ließ diese Tortur, nach einer scheinbaren langen alles abverlangenden Reise, von ihrem Jungen über sich ergehen. Mit den Aufhören, des bebenden auf und absenken des Brustkorbes des Jungen, beruhigte sich auch im gleichen Takt das Schlagen von Cuội's Herzen.

Während Cuội's Augen sich in dem reinen Weiß des Vollmondes erneut zu verlieren begannen, beschloss das junge Familienglück sich wieder auf deren Weg zu begeben, irgendein Büffel musste sich schließlich allein verirrt haben.

Lange blickte Cuội dem genesenen Jungen hinterher.

Endlich löste er seinen Klammergriff, er verbrachte eine halbe Ewigkeit mit diesem gefährlichen Abstieg und war fasziniert von der Macht der Angst. 
Auf dem Weg nach unten nahm er so viele Früchte mit wie er nur konnte, denn auch wenn ihm die Herde, wegen seiner lässigen Faulheit davongelaufen war, vollends bescheuert war Cuội nicht.

Die Sonne macht sich auf und an den nächsten Tag anzukündigen, als Cuội nach Hause eilte, seine Frau aufschreckte und ihr wie ein kleiner Junge von den Augen der Tigermutter, dem Aufstieg, dem Tigerjungen, dem Mond, der verschwundenen Heerde, dem Abstieg, den Spuren seiner Finger, der Heilung und den Früchten erzählte.




ENDE KAPITEL 1




Ok, ich weiss nicht warum, aber ich habe mich etwas in dem Schreiben dieser Geschichte verloren...
Leider muss ich bald zurück, was bedeutet, dass ich an einen Ort ohne Internet gehe und bevor ich euch gar nichts zu lesen gebe, lade ich schon mal den ersten Teil der "Einführung" meiner Erlebnisse meines Ersten Trung Thu - Festivals hoch.

Fortsetzung folgt



Vollmond in der Nacht des Trung Thu