Mittwoch, 20. Februar 2013

Der 9. Maerz

wird nun also der Tag meiner Rueckkehr nach Deutschland sein. Die Zeit ist gekommen und ich werde versuchen ein neues Kapitel in Deutschland anzufangen, welches den Namen "Wintersemester 2013" tragen wird.

Aber noch habe ich ein Ziel zu erfuellen. Sobald ich mein verlaengertes Visa erhalten habe, welches unverschaemt lange auf sich warten laesst, da gerade das vietnamesische Neujahr ueber die Buehne gegangen ist, welches deutlich spaeter als unseres beginnt und es zieht sich ueber 3 Wochen, nicht wie unsereres ueber eine durchgezechte Nacht. Jedoch sind beinahe alle Laeden und Behoerden zu und ein Visa waherend dem "Tet" zu ergattern ist nicht einfach.

Jedoch werde ich nun wohl in 5 Arbeitstagen mit einem neuen Visa ausgestattet werden und dann nach Hue fahren mit diesem Baby

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von Hue weiter nach Da Nang und enden werde ich in Hoi An und je nachdem wieviel Zeit ich noch habe selber zurueck nach Hanoi fahren oder aber mein Bike in Hoi An verkaufen und wieder mit dem Zug in Norden fahren. Es erwarten mich 80 Meter lange Buddha-Statuen, Ruinenstaedte, weisse Straende, Tempel und zu guter letzt meine Lieblingsstadt Hoi An.

Da ich mit 32 kg angereist bin muss ich wohl einen zweiten Koffer zurueckschiffen da ich nur mit 23 kg zurueckfliegen kann. Mein Koffer wird, wenn er ankommt, im Juli in Deutschland sein. I pray to all the gods i know that it will work.

Gerade jetzt erhalte ich einen Job mit freier Unterkunft und 600 Euro im Monat als Consultant fuer eine NGO und ich muss ablehnen da ich nach Hause muss, aber falls Deutschland mich nicht mehr aufnehmen kann fuehlt es sich gut an zu wissen, dass ich woanders einen Anlaufpunkt habe.

Vietnam ist ein Land voller Ueberraschungen und Moeglichkeiten in dem man immer Spielraum hat.
Was nicht passt wird passend gemacht, wenn in Deutschland etwas nicht passt.... dann passt es nicht.

Meine Zeit vor Vietnam fuehlt sich manchmal so an als wuerde ich einen Film gucken ueber ein anderes Leben.

Muedigkeit ueberfaellt mich und ich nehme nun ein kurzes Nickerchen, bevor mir eine meiner besten Freundinnen, Hang, Kochunterricht geben wird.

Auf Bald

John

Sonntag, 23. Dezember 2012

Frohe Weihnachten

Einen frohen 4.Advent!

Meine Umgebung laesst mich zum ersten Mal in meinem Leben nicht wirklich in Weihnachtsstimmung verfallen, aber ich kann damit umgehen.

Ich bin dank dem heroischen Einsatz meiner Eltern erfolgreich aus dem Vertrag mit meiner Freiwilligenorganisation ausgestiegen und bewege mich seit gut einem Monat frei durch Hanoi.

Ich habe mir meine erste eigene Wohnung gemietet ( 100$ Miete + 30 $ Wasser, Elektrizitaet ).
Habe eine wundervolle Mitbewohnerin, die zum Glueck sehr schnell eine gute Freundinn geworden ist.
Ich spreche vom Glueck, weil sie den sehr sehr sehr schlimm riechenden englischen Mitbewohner erfolgreich aus der WG verdraengt hat. Sein schlimmer Geruch spiegelt ebenso seine Persoenlichkeit wieder : Unhoeflich, 2m gross, stechende Glubschaugen, auschliesslich schwarze Klamotten und einen langen schwarzen Zopf. Als ich das letzte mal meine Klamotten gewaschen habe, waren seine noch in der Maschine, ich nahm sie raus und gab meine in den klaffenden Mund. Als ich meine Waesche nach dem Trocknen wieder in mein Zimmer nahm, rochen sie nach einer Torwartausruestung eines Hockeytorwarts. Wer sich im Sport des Feldhockey nicht auskennt, der kann sich einen Geruch von vergessenen Tennissocken in einer alten Sportledertasche vorstellen.

Nach mehreren Kommentaren meiner Freunde ueber den Geruch meiner Hose, wusch ich sie ein zweites mal mit einem gut riechendem Erfolg.

Da ich fuer 3 Monate im Vorraus bezahlt habe, sind meine Ersparnisse nicht mehr die, die sie einmal waren.
Zur Zeit arbeite ich als ein Englischlehrer und als Promoter fuer eine Bar in Hanoi. Hauptsaechlich Flyer verteilen und neu angereisten den Weg zur Flowbar erklaeren.

Als Englischlehrer verdient man 20-25$ die Stunde. In der Flowbar verdiene ich 20 Dollar fuer einen Abend.
Jedoch gibt es mehrere Gruende warum ich die Flowbar dem Lehren vorziehe. Ich bekomme Essen und trinken umsonst. Jeden Abend vor Arbeitsbeginn kommen wir alle zusammen und essen zusammen, wie eine Familie. Ich lerne mehr Vietnamesen kennen. Mein neuer bester Freund heisst Nam, das heisst er nennt sich Nam, in Wirklichkeit ist sein Name "Rainer". Ich will seine Geschichte nicht ohne Erlaubnis offenlegen, jedoch so viel sei gesagt: "Ein Mann aus Deutschland, namens Rainer, rettete sein Leben als er 4 Jahre alt war."


Jedoch sehe ich mich nun gezwungen, trotz meiner extremen Sparmethoden, mehr Englischstunden anzunehmen. "Gezwungen", weil ich mich selber nicht als kompetenten Lehrer sehe und es so aussieht als wuerde ich es nur fuer das Geld tun. Jedoch sagen mir alle, es gehe nicht darum erfolgreich Grammatik zu vermitteln sonder lediglich darum ein englisches Umfeld fuer die Kinder zu schaffen. Ich werde auf die Zaehne beissen und mit dieser Sicht der Dinge erneut versuchen erfolgreich zu "unterrichten".

Ausserdem bin ich bin zur Zeit noch mit einem anderen Job im Gespraech.

Meine Aufgaben werden daraus bestehen, dass ich auslaendische Firmen, auch Privatpersonen, kontaktieren soll und sie an eine vietnamesische Firma vermitteln soll, wenn sie interessiert sind in Vietnam zu kaufen oder zu verkaufen. Da nach vietnamesischen Gesetz Auslaendische Investoren Lizenzen brauchen uebernimmt das meine Firma. Ich werde bald meine eigene Bueroadresse bekommen und fuer jede Ausgestellte Lizenz erhalte ich 40%. Je nach Lizenz kann das Geld variieren. Bei einem Fueherschein sind es nur 100 Dollar, bei einem kleinem Geschaeft sind es mehrere Hundert. Das einzige was ich tun muss ist erfolgreich Emails schreiben, auf Englisch und Deutsch, und nach hergestelltem Interesse die Kunden weitergeben.

Vorgestern habe ich mich mit dem Chef getroffen, deswegen weiss ich bis jetzt noch nicht mehr.

Zukunftsplaene :

Ich werde mich nun erneut ans recherchieren begeben wann ich wo was abgeben muss um mich erfolgreich fuer einen Studienplatz in Deutschland zu bewerben. Vor Vietnam bewarb ich mich 2 Mal ohne angenommen zu werden fuer den Studienplatz " Grafikdesign ". Ohne Erfolg war diese Erfahrung jedoch nicht. Seitdem ich in Vietnam bin verschlinge ich eine grosse Anzahl an Buechern und werde wohl bei Rueckflug mich genoetigt sehen 2 Gepaeckstuecke anzumelden, oder ich schiffe eins fuer 100 Euro nach Hamburg. Ich nehme zur Zeit zunehmens den Studiengang " Journalismus " in Augenschein. Ich moechte lernen zu schreiben.

Die Option ueber Schiffwege erscheint mir immer realer, da ich vorhabe im Februar das Land zu berreisen.
Ich werde meine liebgewonne rote Honda Wave gegen eine gelaendetauglichere Honda Win eintauschen und meinen selbstgewaehlten Pilgerweg von Hanoi nach Saigon angehen. Die Reise wird 4 Wochen dauern und 1800 km ( laut Google Maps ) stehen mir bevor. Ich werde manche Strecken alleine Reisen und manche in Begleitung. Ich bereite mich professionell vor und stuerze mich nicht unvorbereitet in dieses Abenteuer. Macht euch keine Sorgen. Diese Route ist in Suedostasien so beliebt wie in unserem Europa der Jakobsweg.

Da ich nicht mein gesamtes Arsenal mitnehmen kann, werde ich dann in Hanoi meine Klamotten mir per Schiff vorrausschicken und dann, wenn alles nach Plan laeuft, von Saigon nach Deutschland zurueckfliegen.

Diese Reise wird mein kroenender Abschluss meiner atemberaubenden Zeit in Vietnam und sowie ich diese Zeile schreibe zergeht mein Herz in Wehmut.

Ach was! Ich habe noch genuegend Zeit hier, also weiter : Ich werde mein bestes tun so viel Geld wie moeglich zu verdienen um mir selbst diese lebensveraendernde Reise zu ermoeglichen.

Zu Weihnachten werde ich mit meiner guten deutschen Freundinn; Hannah, in das Goethe Institut von Hanoi gehen. Wir haben uns einen Tisch gemietet. Vorher werden wir noch in die St. Joseph Kathedrale von Hanoi gehen. Die franzoesische "Baby Notre Dame" wurde 1886 im gothischen Stil fertiggestellt. Nicht zu vergleichen mit meiner suessen Johanneskirche in Hamburg. Laut Wikipedia und einem freundlichen Buchverkaeufer hat diese Kirche zu Weihnachten tausende von Besuchern. Fuer einen Platz muessen wir wohl eine Nacht vorher vor den Toren der Kathedrale schlafen.

So scharf sind wir aber dann auch nicht auf die ( englische, vietnamesiche, franzoesische ??? ) Predigt.
Wir gehen hin und entscheiden anhand der Situation, ob wir es uns antun oder nicht.

Nach unserem Essen im Goethe Institut, bei Christstollen und SPEKULATIUS!!! ( was der Hauptgang verspricht weiss ich nicht ) und vertieften Gespraechen in meiner geliebten Muttersprache begeben wir uns in die Nacht von Hanoi.

Nun im Sinne des gutmuetigen Geistes der Weihnacht, moechte ich eine bescheidene Bitte in den Raum stellen.

Mein groesster Wunsch ist diese Reise zu erleben, die ich mir vorgenommen habe.
Geld ist wie immer ein Faktor, der eine richtungsgebene Rolle spielt. Auch wenn dieser Wunsch
ein in normalen Umstaenden sehr flauer auf einem Wunschzettel ist, ist er zu diesem Jahr doch der Meine.

Eine kleine Spende an mich und meine Zukunft und meine Reise druch Vietnam wuerde mich ausgesprochen gluecklich machen.

KontoNr: 0425820400
BLZ: 200 80000
John Braun
Betref: Weihrauch, Myrrhe und Gold ( Optional )

Das Geld wird auschliesslich in meine Reise fliessen.



Ich werde in Zukunft meinen Blog nach dieser brenzligen Zeit wiederbeleben.

Einen frohen 4. Advent an euch!

Nur noch einmal schlafen!

in Liebe

John








Dienstag, 13. November 2012

Geplaenkel


Ich habe nicht viel zu Zeit zu schreiben und kopiere erstmal die bedeutensten Emails aus den hunderten, die euch einen Ueberblick verschaffen.

Vor kurzem waere ich heute beinahe von der Polizei zum Flughhafen gefuehrt worden. Ausserdem versucht der DJB gerade aktiv meinen Visaantrag zu stoppen, wovon ich immer noch nicht weiss, ob der DJB Erfolg in seinem Vorhaben hatte. Aber so wie Dinge sich zur Zeit entwickeln, sieht es danach aus das wir die Bedrohung, eines vorzeitigen Ende meines Einsatzes in Vietnam, erfolgreich abgewehrt haben.

Stellungnahme von mir und meinem Vater ( Ich bin sehr stolz auf ihn, er setzt sich mit gluehendem Enthusiasmus fuer mich ein )

Sehr geehrte Frau Fritz,
mein Sohn - John Braun - hat über den DJB einen Vertrag für einen
Freiwilligendienst in Vietnam geschlossen. Nach 3 Monaten scheint es
erhebliche - auch teilweise sprachlich bedingte - Probleme zu geben, was
dazu geführt hat, dass Herr Dr. Trong Tran den Vertrag mit meinem Sohn
aufheben möchte.

Als offensichtlich schwerwiegenden Verstoß sieht Herr Dr. Trong Tran die
Unterrichtstätigkeit meines Sohnes. Hierzu ist festzustellen, dass Herr Tan
vom Behindertenzentrum meinen Sohn selbst zu dieser Schule gefahren und mit
dem dortigen Personal gesprochen hat. Der Einsatz in dieser Schule war auch
mit Frau Hoa vom Behindertenzentrum abgesprochen (Zeugin Kim Anh). Insofern
kann von einer unerlaubten Nebentätigkeit keine Rede sein.

Einige Zeit später hat der DJB diese Nebentätigkeit untersagt, wobei man
sich aber darauf einigte, dass dies nicht sofort geschehen müsse. Im Vertrag
mit DJB steht nicht, dass Nebentätigkeiten verboten sind oder vom DJB
genehmigt werden müssen. Der "Freiwillige" erklärt lediglich "ohne
Erwerbsabsicht" einen Freiwilligendienst zu leisten. Mein Sohn hat diesen
Freiwilligendienst auch ohne diese Absicht angetreten. Da er aber
offensichtlich mit seiner Tätigkeit im Behindertenzentrum nicht ausgelastet
war (Bastelarbeit mit Papier), hat er sich nach weiteren Möglichkeiten
umgeschaut in Vietnam etwas Sinnvolles zu tun. Ich kann darin nichts
Verwerfliches erkennen. Ob das als Schwarzarbeit eingestuft werden kann, ist
wohl erst zu beurteilen, wenn mögliche Einkünfte aus dieser Tätigkeit nicht
versteuert werden. Wenn die Entlohnung ein Ersatz für Aufwendungen ist, dann
ist es überhaupt nicht zu beanstanden. Wenn der/die Auftraggeber gegen
vietnamesische Gesetze verstoßen sollten, so sollte Herr Dr. Trong Tran das
mit den Schulen klären und nicht meinem Sohn vorwerfen.

Was die Unterkunft der "Freiwilligen" im Behindertenzentrum angeht, so gibt
es sehr wohl Probleme damit. Es ist unzumutbar, wenn Ratten nachts im Zimmer
unter Hinterlassung von Kot Kleider und Lebensmittel anfressen. Dass mein
Sohn sich eine andere Bleibe suchen möchte, ist unter diesen Umständen wohl
verständlich und nicht zu beanstanden. Aus meiner Sicht ist mein Sohn als
"Freiwilliger" mit Hilfsabsichten in Vietnam und nicht als Gefangener des
Behindertenzentrums.

Bevor es zu einem Aufhebungsvertrag kommt, muss nach den Regularien von
"weltwärts" versucht werden, für meinen Sohn einen Projektwechsel zu
organisieren oder ihn an eine andere Partnerorganisation zu vermitteln. Der
DJB hat nichts dahingehend unternommen, sondern verlangt völlig überraschend
- kurz vor Ablauf der Gültigkeit des Visums - , dass mein Sohn am 13.11.
zurück nach Deutschland fliegen soll. Dies ist eine eindeutige Verletzung
des Freiwillgenvertrages, und ich möchte Sie bitten, sich hier zu Gunsten
meines Sohnes einzuschalten. Mein Sohn erklärt, dass er weiterhin seine
Arbeitsleistung in Vietnam anbietet und sieht keinen rechtmäßigen Grund, dem
Aufhebungsvertrag zuzustimmen. Da ihm und uns für die Freiwilligentätigkeit
nicht unerhebliche Kosten entstanden sind, ist ein einseitiger Abbruch des
Einsatzes in Vietnam ein finanzieller Schaden, der nicht von meinem Sohn zu
verantworten ist. Eine juristisches Nachspiel würden wir und sicher auch BMZ
gerne vermeiden, so hoffe ich auf Ihre Unterstützung. Äußerst fragwürdig ist
die Forderung von Herrn Dr. Tran, dass mein Sohn sich ein ärztliches Attest
besorgen soll, da dann die Rückflugkosten von BMZ übernommen werden. Das ist
eine eindeutige Aufforderung zum Betrug.

Im übrigen scheint der DJB keine geeignete Entsendeorganisation für
weltwärts zu sein. Die Vorbereitung auf die Tätigkeit in Vietnam war äußerst
dürftig. Zumal die Sprachvorbereitung wegen Erkrankung des Sprachlehrers
fast völlig ausfiel. Darüber wurde "weltwärts" bereits durch die
"Freiwillige" Binh Le informiert. Es gibt Zeugen dafür, dass der Ausfall des
Sprachlehrers wohl die Regel ist.

Da die Entscheidung über einen weiteren Verbleib meines Sohnes in Vietnam
jetzt offensichtlich äußerst dringlich ist, bitte ich Sie seitens weltwärts
sich einzuschalten. Mit Frau Braun habe ich dieses Schreiben abgestimmt und
sie schließt sich vollinhaltlich an.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Fehlau



ANTWORT WELTWAERTS ( ist nicht = DJB )
Sehr geehrter Herr Braun,
cc Frau Braun, Herr Fehlau,

da Sie, Herr Braun als weltwärts-Freiwilliger, der Vertragspartner der Entsendeorganisation sind, wenden wir uns weiterhin direkt an Sie. Wir haben jedoch auch die verschiedenen Nachrichten Ihrer Eltern erhalten und wissen, dass diese über den Vorgang informiert sind. Deshalb senden wir Ihnen dieses Schreiben in Kopie.

Aufgrund Ihrer letzten Informationen vom 8.11.2012 hatten wir den Eindruck, dass die Schwierigkeiten im Bezug auf den weltwärts-Freiwilligendienst von Herrn John Braun im Gespräch mit der Partnerorganisation vor Ort gelöst werden können.

Mittlerweile haben wir von verschiedenen Seiten anderslautende Informationen bekommen. Daher haben wir uns nochmals an Ihre Entsendeorganisation gewandt und Sie gebeten, die Alternative eines Einsatzplatzwechsel vor Ort zu prüfen, wenn eine Weiterarbeit bei der bisherigen Partnerorganisation nicht mehr möglich sein sollte, und uns diesbezüglich zu informieren.

Die Unterkunft der Freiwilligen im Gastland muss die normalen Hygienestandards erfüllen. Dies erscheint uns in Ihrem Falle nicht gesichert. Die Entsendeorganisation wurde gebeten, den Qualitätsstandard der Unterkunft zu prüfen.

Aus der uns vorliegenden Korrespondenz zwischen Ihnen, Herr Braun und Frau Huyen entnehmen wir, dass Frau Huyen in Hanoi Ihre zuständige Mentorin ist. Diesbezüglich bitten wir um eine kurze Bestätigung von Ihrer Seite.

Auch haben wir die Entsendeorganisation im Bezug auf einen eventuellen Rückflug informiert. Sollte es trotz aller Bemühungen tatsächlich zu einer vorzeitigen Beendigung des Vertragsverhältnisses kommen, so muss die Entsendeorganisation die Organisation des Rückfluges des Freiwilligen übernehmen insbesondere auch das Rückflugticket kaufen und dem Freiwilligen zur Verfügung stellen, unabhängig davon, welche Vertragspartei den Vertrag kündigt. Unter Umständen können von der Entsendeorganisation nach Beendigung des Freiwilligendienstes Rückforderungen an den Freiwilligen gestellt werden. Die Nachricht vom 11.11.2012 von Nguyen Van Thanh im Auftrag der DJB e.V. an Sie, Herr Braun diesbezüglich ist nicht korrekt. Eine Erkrankung von Ihnen, Herr Braun ist uns nicht bekannt.

Wir sind sehr daran interessiert, dass Sie Ihren Freiwilligendienst im Rahmen des Programms erfolgreich zu Ende führen können.


Mit freundlichen Grüßen
Christina Fritz

Montag, 1. Oktober 2012

Trung Thu Album

Enjoy some Impressions


Trung Thu



Nun gut, eigentlich wollte ich mit einem Zitat von Wikipedia meinen neuen Post zur Beschreibung meiner Erlebnisse in meinem ersten Mid Autumn Festival oder Full Moon Festival, traditionell Trung Thu genannt, beginnen, als ich jedoch bei der wikipedianischen Beschreibung auf folgenden Artikel stieß:

" The Vietnamese version of the holiday recounts the legend of Cuội, whose wife accidentally urinated on a sacred banyan tree. Soon after desecrating the tree, Cuội sat on one of the tree branches and the sacred tree began to grow and continued until it finally reached the moon, leaving him stranded there. Every year, during the Mid-Autumn Festival, children light lanterns and participate in a procession to show Cuội the way back to Earth. "

beschließe ich nun euch lieber das Mid Autumn Festival mit den Fakten zu erklären, die mir von meinen Freunden und Mitmenschen vor Ort erzählt wurden, die jedoch, durch Übersetzungsschwierigkeiten, etwas gelitten haben, aber ausgesprochen schöner sind, als dieser lieblose Wikipedia-Artikel.

Es gab also einen jungen Mann, namens Cuội, Cuội war ein Hirte. Als er nun eines Abends seine Büffelherde betrachtete, wurde ihm ziemlich langweilig und die Glieder wurden ihm schwer. Als der junge Mann einen schönen reich beästeten hohen Baum erblickte, beschloss er sich an seinem Fuße auszuruhen. Während Cuội es seelenruhig mit der Gemütlichkeit probierte, bemerkte er nicht, dass seine Herde aufschreckte und sich das Meer aus starken wilden bauschigen Rücken begann sich rasch zu teilen und hätte Cuội seine Augen offen gehabt, hätte er gesehen wie sich ein rot und schwarz gestreifter, elegant hoch und runterzuckender Rücken seinen Weg mitten durch die Herde bahnte.

Der Tiger kam nun direkt auf Cuội zu und wäre es nicht für das unüberhörbare Quieken eines der schreckhaftesten Büffelkälber der ganzen Heerde gewesen, hätte Cuội sicherlich noch bis zum Morgengrauen so da gelegen.

Der aus seinem tiefen Schlummer gerissene Cuội rieb sich, mit einer für jeden Zuschauer tödlich reizenden Langsamkeit, den Schlaf aus den Augen, während die todbringenden Pranken des Tigers schnellen lautlosen Ganges genau auf ihn zusteuerten. Cuội gönnte sich noch einen satten und kräftigen Gähner, der ihm jedoch auf halber Strecke den Hals zuschnürte, als er mitten, in die 10 Fuß entfernten, mystisch orangeglühenden, starren, tiefen und schnell näherkommenden Augen des Tigers blickte. Diese riesigen, von der Wildnis vibrierenden Augen, drohten den jungen Cuội, genau zu dem Fuße dieses Baumes, wo er sich vor kurzem niederlegte, in panischer Angst erstarren und nie wieder aufstehen lassen.

Der Moment erschien Cuội in einem ewig anhaltenden Guss in seinem Kopf immer und immer wieder vor sich hin zu fließen. Er nahm den Tiger in seiner ganzen und vollkommenen Gestalt war. Vom Zirren, der durch die Luft sich schneidenden dicken Schnurrbarthaare, dem kräftigen lauten Atmen bis hin zu dem Dampfen des gestreiften verschwitzten Felles und dem Jungen in des Tigers Maul.

Ein Junges in des Tigers Maul! Beim erblicken des Junges, schien Cuội aus seiner Angststarre auszubrechen, blitzschnell stand er auf seinen Beinen, tastete instinktiv mit seinen Händen die raue Rinde des kräftigen Stammes ab und ehe er sich versah, sah er auf die Tigermutter vom höchsten Ast des Baumes herab. Er und jeder Zuschauer, wenn es sie gegeben hätte, konnte sich nicht erklären wie er auf diesen Baum kam.

Während sein Herz in seinen beiden Ohren zu hämmern schien, betrachtete Cuội wie die Tigermutter ihr Junges, sanft vor den Baum absetzte und mit einem Hieb ihrer riesigen Pranke eine Frucht vom Baum schlug, dumpf prallte die Frucht zu Boden. Sie zerbiss die Frucht und schob eine Hälfte zu ihrem Jungen, dessen Brustkorb in einem unaufhörlichen Rhythmus bebte.

Es ist schwer zu sagen ob die Mutter von Cuội überhaupt Notiz genommen hatte. Endlich begann das Junges die Frucht zu fressen und die Mutter legte sich erschöpft, aber dennoch majestätisch neben ihr krankes Kind.

Cuội, dessen Finger sich in den Ast des Baumes gegraben hatten, war immer noch von panischer Angst gequält und versuchte sich um keinen Preis zu bewegen. Mit weit aufgerissenen Augen, erlebte er ein Geschehnis, das sein Leben verändern sollte.

Die Atmung des Junges beruhigte sich, seine Haltung entkrümmte sich, es richtete sich auf, guckte verdutzt einmal nach links und nach rechts und begann sich voller Lebensfreude auf seine Mutter zu stürzen. Die Tigermutter, ergab sich freudig ihrem Schicksal und ließ diese Tortur, nach einer scheinbaren langen alles abverlangenden Reise, von ihrem Jungen über sich ergehen. Mit den Aufhören, des bebenden auf und absenken des Brustkorbes des Jungen, beruhigte sich auch im gleichen Takt das Schlagen von Cuội's Herzen.

Während Cuội's Augen sich in dem reinen Weiß des Vollmondes erneut zu verlieren begannen, beschloss das junge Familienglück sich wieder auf deren Weg zu begeben, irgendein Büffel musste sich schließlich allein verirrt haben.

Lange blickte Cuội dem genesenen Jungen hinterher.

Endlich löste er seinen Klammergriff, er verbrachte eine halbe Ewigkeit mit diesem gefährlichen Abstieg und war fasziniert von der Macht der Angst. 
Auf dem Weg nach unten nahm er so viele Früchte mit wie er nur konnte, denn auch wenn ihm die Herde, wegen seiner lässigen Faulheit davongelaufen war, vollends bescheuert war Cuội nicht.

Die Sonne macht sich auf und an den nächsten Tag anzukündigen, als Cuội nach Hause eilte, seine Frau aufschreckte und ihr wie ein kleiner Junge von den Augen der Tigermutter, dem Aufstieg, dem Tigerjungen, dem Mond, der verschwundenen Heerde, dem Abstieg, den Spuren seiner Finger, der Heilung und den Früchten erzählte.




ENDE KAPITEL 1




Ok, ich weiss nicht warum, aber ich habe mich etwas in dem Schreiben dieser Geschichte verloren...
Leider muss ich bald zurück, was bedeutet, dass ich an einen Ort ohne Internet gehe und bevor ich euch gar nichts zu lesen gebe, lade ich schon mal den ersten Teil der "Einführung" meiner Erlebnisse meines Ersten Trung Thu - Festivals hoch.

Fortsetzung folgt



Vollmond in der Nacht des Trung Thu










Samstag, 29. September 2012