Sonntag, 23. Dezember 2012

Frohe Weihnachten

Einen frohen 4.Advent!

Meine Umgebung laesst mich zum ersten Mal in meinem Leben nicht wirklich in Weihnachtsstimmung verfallen, aber ich kann damit umgehen.

Ich bin dank dem heroischen Einsatz meiner Eltern erfolgreich aus dem Vertrag mit meiner Freiwilligenorganisation ausgestiegen und bewege mich seit gut einem Monat frei durch Hanoi.

Ich habe mir meine erste eigene Wohnung gemietet ( 100$ Miete + 30 $ Wasser, Elektrizitaet ).
Habe eine wundervolle Mitbewohnerin, die zum Glueck sehr schnell eine gute Freundinn geworden ist.
Ich spreche vom Glueck, weil sie den sehr sehr sehr schlimm riechenden englischen Mitbewohner erfolgreich aus der WG verdraengt hat. Sein schlimmer Geruch spiegelt ebenso seine Persoenlichkeit wieder : Unhoeflich, 2m gross, stechende Glubschaugen, auschliesslich schwarze Klamotten und einen langen schwarzen Zopf. Als ich das letzte mal meine Klamotten gewaschen habe, waren seine noch in der Maschine, ich nahm sie raus und gab meine in den klaffenden Mund. Als ich meine Waesche nach dem Trocknen wieder in mein Zimmer nahm, rochen sie nach einer Torwartausruestung eines Hockeytorwarts. Wer sich im Sport des Feldhockey nicht auskennt, der kann sich einen Geruch von vergessenen Tennissocken in einer alten Sportledertasche vorstellen.

Nach mehreren Kommentaren meiner Freunde ueber den Geruch meiner Hose, wusch ich sie ein zweites mal mit einem gut riechendem Erfolg.

Da ich fuer 3 Monate im Vorraus bezahlt habe, sind meine Ersparnisse nicht mehr die, die sie einmal waren.
Zur Zeit arbeite ich als ein Englischlehrer und als Promoter fuer eine Bar in Hanoi. Hauptsaechlich Flyer verteilen und neu angereisten den Weg zur Flowbar erklaeren.

Als Englischlehrer verdient man 20-25$ die Stunde. In der Flowbar verdiene ich 20 Dollar fuer einen Abend.
Jedoch gibt es mehrere Gruende warum ich die Flowbar dem Lehren vorziehe. Ich bekomme Essen und trinken umsonst. Jeden Abend vor Arbeitsbeginn kommen wir alle zusammen und essen zusammen, wie eine Familie. Ich lerne mehr Vietnamesen kennen. Mein neuer bester Freund heisst Nam, das heisst er nennt sich Nam, in Wirklichkeit ist sein Name "Rainer". Ich will seine Geschichte nicht ohne Erlaubnis offenlegen, jedoch so viel sei gesagt: "Ein Mann aus Deutschland, namens Rainer, rettete sein Leben als er 4 Jahre alt war."


Jedoch sehe ich mich nun gezwungen, trotz meiner extremen Sparmethoden, mehr Englischstunden anzunehmen. "Gezwungen", weil ich mich selber nicht als kompetenten Lehrer sehe und es so aussieht als wuerde ich es nur fuer das Geld tun. Jedoch sagen mir alle, es gehe nicht darum erfolgreich Grammatik zu vermitteln sonder lediglich darum ein englisches Umfeld fuer die Kinder zu schaffen. Ich werde auf die Zaehne beissen und mit dieser Sicht der Dinge erneut versuchen erfolgreich zu "unterrichten".

Ausserdem bin ich bin zur Zeit noch mit einem anderen Job im Gespraech.

Meine Aufgaben werden daraus bestehen, dass ich auslaendische Firmen, auch Privatpersonen, kontaktieren soll und sie an eine vietnamesische Firma vermitteln soll, wenn sie interessiert sind in Vietnam zu kaufen oder zu verkaufen. Da nach vietnamesischen Gesetz Auslaendische Investoren Lizenzen brauchen uebernimmt das meine Firma. Ich werde bald meine eigene Bueroadresse bekommen und fuer jede Ausgestellte Lizenz erhalte ich 40%. Je nach Lizenz kann das Geld variieren. Bei einem Fueherschein sind es nur 100 Dollar, bei einem kleinem Geschaeft sind es mehrere Hundert. Das einzige was ich tun muss ist erfolgreich Emails schreiben, auf Englisch und Deutsch, und nach hergestelltem Interesse die Kunden weitergeben.

Vorgestern habe ich mich mit dem Chef getroffen, deswegen weiss ich bis jetzt noch nicht mehr.

Zukunftsplaene :

Ich werde mich nun erneut ans recherchieren begeben wann ich wo was abgeben muss um mich erfolgreich fuer einen Studienplatz in Deutschland zu bewerben. Vor Vietnam bewarb ich mich 2 Mal ohne angenommen zu werden fuer den Studienplatz " Grafikdesign ". Ohne Erfolg war diese Erfahrung jedoch nicht. Seitdem ich in Vietnam bin verschlinge ich eine grosse Anzahl an Buechern und werde wohl bei Rueckflug mich genoetigt sehen 2 Gepaeckstuecke anzumelden, oder ich schiffe eins fuer 100 Euro nach Hamburg. Ich nehme zur Zeit zunehmens den Studiengang " Journalismus " in Augenschein. Ich moechte lernen zu schreiben.

Die Option ueber Schiffwege erscheint mir immer realer, da ich vorhabe im Februar das Land zu berreisen.
Ich werde meine liebgewonne rote Honda Wave gegen eine gelaendetauglichere Honda Win eintauschen und meinen selbstgewaehlten Pilgerweg von Hanoi nach Saigon angehen. Die Reise wird 4 Wochen dauern und 1800 km ( laut Google Maps ) stehen mir bevor. Ich werde manche Strecken alleine Reisen und manche in Begleitung. Ich bereite mich professionell vor und stuerze mich nicht unvorbereitet in dieses Abenteuer. Macht euch keine Sorgen. Diese Route ist in Suedostasien so beliebt wie in unserem Europa der Jakobsweg.

Da ich nicht mein gesamtes Arsenal mitnehmen kann, werde ich dann in Hanoi meine Klamotten mir per Schiff vorrausschicken und dann, wenn alles nach Plan laeuft, von Saigon nach Deutschland zurueckfliegen.

Diese Reise wird mein kroenender Abschluss meiner atemberaubenden Zeit in Vietnam und sowie ich diese Zeile schreibe zergeht mein Herz in Wehmut.

Ach was! Ich habe noch genuegend Zeit hier, also weiter : Ich werde mein bestes tun so viel Geld wie moeglich zu verdienen um mir selbst diese lebensveraendernde Reise zu ermoeglichen.

Zu Weihnachten werde ich mit meiner guten deutschen Freundinn; Hannah, in das Goethe Institut von Hanoi gehen. Wir haben uns einen Tisch gemietet. Vorher werden wir noch in die St. Joseph Kathedrale von Hanoi gehen. Die franzoesische "Baby Notre Dame" wurde 1886 im gothischen Stil fertiggestellt. Nicht zu vergleichen mit meiner suessen Johanneskirche in Hamburg. Laut Wikipedia und einem freundlichen Buchverkaeufer hat diese Kirche zu Weihnachten tausende von Besuchern. Fuer einen Platz muessen wir wohl eine Nacht vorher vor den Toren der Kathedrale schlafen.

So scharf sind wir aber dann auch nicht auf die ( englische, vietnamesiche, franzoesische ??? ) Predigt.
Wir gehen hin und entscheiden anhand der Situation, ob wir es uns antun oder nicht.

Nach unserem Essen im Goethe Institut, bei Christstollen und SPEKULATIUS!!! ( was der Hauptgang verspricht weiss ich nicht ) und vertieften Gespraechen in meiner geliebten Muttersprache begeben wir uns in die Nacht von Hanoi.

Nun im Sinne des gutmuetigen Geistes der Weihnacht, moechte ich eine bescheidene Bitte in den Raum stellen.

Mein groesster Wunsch ist diese Reise zu erleben, die ich mir vorgenommen habe.
Geld ist wie immer ein Faktor, der eine richtungsgebene Rolle spielt. Auch wenn dieser Wunsch
ein in normalen Umstaenden sehr flauer auf einem Wunschzettel ist, ist er zu diesem Jahr doch der Meine.

Eine kleine Spende an mich und meine Zukunft und meine Reise druch Vietnam wuerde mich ausgesprochen gluecklich machen.

KontoNr: 0425820400
BLZ: 200 80000
John Braun
Betref: Weihrauch, Myrrhe und Gold ( Optional )

Das Geld wird auschliesslich in meine Reise fliessen.



Ich werde in Zukunft meinen Blog nach dieser brenzligen Zeit wiederbeleben.

Einen frohen 4. Advent an euch!

Nur noch einmal schlafen!

in Liebe

John








1 Kommentar: